O'Neills Besprechung sollte am 2. April in der Herald Tribune erscheinen. Aber statt O'Neills Artikel fanden die Leser der Sonntagsausgabe eine Rezension von Struve. Er brachte keinerlei konkrete Argumente, um seine Ablehnung zu begründen. »Es ist kein wissenschaftliches Buch, also kann man es auch nicht vom Standpunkt der Wissenschaft aus beurteilen.« Er fuhr fort: »Erst in jüngster Zeit erfahren die Leser durch den Artikel von Mrs. Payne-Gaposchkin im Reporter . . . , daß die Beobachtungen der Venus bis 500 Jahre vor dem Exodus zurückreichen. Dadurch wurde die absurde Idee widerlegt, ein Komet habe sich in einen Planeten verwandelt.« Velikovsky hatte jedoch kein bestimmtes Datum für die Entstehung der Venus aus dem Jupiter genannt, nur soviel, das müsse sich irgendwann vor dem Exodus zugetragen haben. Velikovsky führte aus, daß die babylonischen Tafeln (Venustafeln von Ammizaduga), die von Gaposchkin zum Beweis ihrer Behauptung herangezogen worden waren, auf so unregelmäßige Bewegungen der Venus schließen ließen, daß sie seit ihrer Entdeckung in den Ruinen von Ninive im letzten Jahrhundert alle damit Befaßten vor große Rätsel gestellt hätten. Ferner führte er aus, daß, selbst wenn die auf den Tafeln verzeichneten periodischen Erscheinungen der Venus aus dem frühen 2. Jahrtausend v. Chr. stammten, was unter den Gelehrten noch umstritten ist, sie doch nur bewiesen, daß die Bewegungen der Venus schon zu dieser Zeit unregelmäßig und gar nicht wie die eines Planeten gewesen seien.
In seiner Rezension von Welten im Zusammenstoß in der New York Times Book Review, ebenfalls vom 2. April, hieb Waldemar Kaempffert in die gleiche Kerbe wie Gaposchkin und warf Velikovsky fälschlich vor, er habe die Venustafeln von Ammizaduga unterschlagen. Anscheinend hatte Kaempffert das Buch nicht sehr sorgfältig gelesen, bevor er es verriß. Velikovsky beschrieb die Tafeln nicht nur und zitierte den kompletten Text der Beobachtungen aus 5 aufeinanderfolgenden von den 21 verzeichneten Jahren, sondern er setzte sich auch mit den Ansichten verschiedener Orientalisten und Astronomen auseinander, die sich mit diesen Tafeln beschäftigt hatten (Rawlinson, Smith, Langdon, Fotheringham, Schiaparelli, Kugler, Hommel).
In den nächsten Monaten »ließen eine erstaunliche Anzahl namhafter amerikanischer Astronomen ihre Teleskope Teleskope sein und machten sich daran, Welten im Zusammenstoß zu verreißen«, so las man am 25. September 1950 im Harvard Crimson. Die Zeitungen überall im Lande wurden mit vernichtenden Kritiken aus der Feder von Wissenschaftlern mit großen Namen bombardiert; einige dieser Artikel erschienen gleichzeitig in mehreren Blättern, um für möglichst große Verbreitung zu sorgen.
Frank K. Edmondson, Direktor des Goethe-Link-Observatoriums der Universität von Indiana, überging Velikovskys alternative Deutung, vielleicht unter dem Einfluß eines fremden Magnetfeldes könnte eine »Neigung der Erdachse den visuellen Eindruck einer in entgegengesetzter Richtung wandernden oder stillstehenden Sonne erwecken«, als er schrieb: »Unbekümmert setzt sich Velikovsky über die elementare Tatsache hinweg: Wird die Welt in ihrer Drehung angehalten, dann werden Josua und seine Gefährten mit einer Geschwindigkeit von circa 1000 Stundenkilometern in den Weltraum katapultiert.« [5] Dieses schon von Gaposchkin gebrachte Argument ist bestenfalls unehrlich, denn der ganz wesentliche Zeitfaktor - oder Verzögerungsfaktor - bleibt völlig unberücksichtigt.
Paul Herget, Direktor des Observatoriums der Universität Cincinnati, zog die Ideen von Welten im Zusammenstoß ins Lächerliche, aber er führte keine präzisen wissenschaftlichen Gegenargumente ins Feld. [6]. Desungeachtet kam er zu dem Schluß, die Grundbehauptungen des Buches seien »dynamisch unmöglich«. Frank S. Hogg, Direktor des David-Dunlop-Observatoriums der Universität Toronto, und J. Hugh Pruett, ein Astronom aus Oregon, wiederholten die irrige Ansicht von Gaposchkin und Struve, Beobachtungen der Venus aus der Zeit vor dem Exodus widerlegten Velikovskys Theorie. [7][8] H.P. Robertson, ein Physiker aus Kalifornien, verlegte sich auf Beschimpfungen: »Dieses unglaubliche Buch ..., dieser pubertäre Versuch ... (ist) zu hirnverbrannt, als daß es ernsthafter Widerlegung wert ist.« [9]
Der Atomwissenschaftler Harrison Brown erachtete es unter seiner Würde, die »sachlichen Fehler und falschen Schlüsse« alle aufzuzählen; sie würden nach seiner Schätzung gut und gern dreißig Seiten füllen. Statt dessen versicherte Brown in seiner Rezension von Welten im Zusammenstoß in der Saturday Review of Literature [10] seinen Lesern: »Durch das Zusammenwirken von moderner Astronomie, Geophysik, Geochemie, Paläontologie, Geologie und Physik kann folgendes festgestellt werden: Die Erde hörte vor 3500 Jahren nicht auf, sich zu drehen. « Auch Brown überging Velikovskys alternative Deutung des visuellen Eindrucks einer stillstehenden Sonne. »Die Venus entstand nicht erst vor 3500 Jahren. Tatsächlich ist sie vermutlich 1 000 000 mal älter als Dr. Velikovsky annimmt. Venus entstand nicht aus einem Kometen, der sich vom Jupiter ablöste (oder, was das betrifft, aus einem Kometen, der sich von irgend etwas anderem ablöste).«
Der Rest von Browns Rezension bestand nur aus Polemik gegen die »Unverantwortlichkeit der Buch- und Zeitschriftenverleger«. Trotz der erbitterten und anhaltenden Kampagne, seinen Autor schlechtzumachen, wurde Welten im Zusammenstoß von vielen naturwissenschaftlichen Autoren und Rezensenten begeistert begrüßt. Das Buch führte 1950 zwanzig Wochen lang die Bestsellerlisten der New York Times und der New York Herald Tribune an. (Merkwürdigerweise ließ das Encyclopaedia Britannica Book of the Year von 1951, Berichtsjahr 1950, Velikovskys Buch in der Aufzählung der Jahresbestseller weg.)
Am 25. Mai 1950, als die Verkaufsziffern ihren Höhepunkt erreicht hatten, wurde Velikovsky in Bretts Büro bestellt. Brett erzählte ihm, daß Professoren einiger größer Universitäten die Verlagsvertreter der Firma Macmillan nicht mehr empfangen wollten und daß Briefe von einer Reihe von Wissenschaftlern eingegangen seien, die eine Einstellung der Veröffentlichung forderten. Brett beschwor Velikovsky, ihn vor dem Ruin zu retten, indem er einem Arrangement zustimmte, das unter Vorbehalt mit dem Verlag Doubleday & Company ausgehandelt worden sei. Dieser habe keine Lehrbücher in seinem Verlagsprogramm. Doubleday würden mit Velikovskys Zustimmung alle Rechte an Welten im Zusammenstoß übernehmen. Als Beweis für den Druck, der auf ihn ausgeübt wurde, zeigte Brett Velikovsky einen Brief von Dean B. McLaughlin, einem Astronomen aus Michigan, der Velikovskys Buch als Lügengespinst apostrophierte. Auf der gleichen Seite behauptete McLaughlin, er habe das Buch nicht gelesen, und er gedenke es auch nicht zu tun.
Während Velikovsky sich noch den nächsten Schritt überlegte - sollte er zu der Übertragung ja sagen oder einen neuen Verleger suchen -, suchten seine Kritiker aus den Reihen der Wissenschaftler nach neuen Wegen, wie sie ihr Problem lösen könnten. Da sie die Tatsachen, die in Welten im Zusammenstoß gebracht wurden und die aus einer Vielzahl von Quellen stammten, nicht einfach wegwischen konnten, hielten sie einen Generalangriff auf seine Quellen und seine Methoden für angebracht. Das Juniheft 1950 von Popular Astronomy enthielt eine neuerliche Attacke von Cecilia Payne-Gaposchkin auf Velikovsky. In einem kurzen Vorwort zu dem Artikel erklärte der Herausgeber: »Wir räumen dieser Analyse von Welten im Zusammenstoß mehr Raum ein, als es sonst bei Rezensionen üblich ist ... Aus zwei Gründen: 1. die Aufmerksamkeit eines großen Leserpublikums ist auf dieses Buch gelenkt worden durch lobende Erwähnung in mehreren populären Zeitschriften; 2. die Analyse, die wir bieten, stammt von einer anerkannten Autorität auf dem Gebiet der Astronomie, der Wissenschaft, mit der das Buch in engsten Kontakt oder schärfsten Gegensatz kommt.« Gaposchkins »Analyse« war zweiteilig, wobei es in Teil I um die »literarischen Quellen« ging. Mit Hilfe des einfachen Tricks, Kontext und erhärtende Hinweise zu übergehen, wollte sie angeblich beweisen, Velikovsky habe seine Quellen verfälscht. In Teil II »Wissenschaftliche Argumente« wiederholte sie unbeweisbare Dogmatismen und faßte Velikovskys These sarkastisch zusammen.
Professor Otto Neugebauer von der Brown University, Spezialist für babylonische und griechische Astronomie, warf in einem Artikel in der Zeitschrift Isis [11] der als Sonderdruck allen möglichen Leuten zugeschickt wurde, Velikovsky vor, er habe seine Quellenzitate willkürlich zurechtgestutzt. Um seinen Vorwurf zu untermauern, führte er als Beispiel an, Velikovsky habe in einem Zitat aus dem Werk eines andern den korrekten Wert von 3°14' in 33°14' verfälscht. Als Velikovsky schriftlich bei dem inzwischen verstorbenen George Sarton, damals Herausgeber von Isis, protestierte, die Zahl in seinem Buch sei korrekt und die 33°14' seien Neugebauers Fehler, nicht seiner, behauptete Neugebauer, es handle sich um einen harmlosen Druckfehler, der keinerlei Einfluß auf sein Urteil über Velikovskys Methode habe. Und der Nachdruck wurde noch lange, nachdem auf seine Fehler hingewiesen worden war, von einer Gruppe von Leuten, die Velikovsky diskreditieren wollten, weiterhin verschickt.
Die Ausgangsposition Neugebauers ist, daß bei den umfangreichen astronomischen Texten aus Babylon aus der Zeit vor dem 7. Jahrhundert v. Chr. alle Aufzeichnungen, die nicht mit der Bewegung der Himmelskörper, so wie wir sie kennen, übereinstimmen, ohne wirkliche Berücksichtigung aktueller Beobachtungen aufgezeichnet worden sind. Velikovsky dagegen hält daran fest, daß diese Aufzeichnungen die Beobachtungen des Himmels vor der letzten Katastrophe getreulich wiedergeben.
Vier Professoren der Yale University verfaßten gemeinsam eine Widerlegung Velikovskys für das American Journal of Science [12], das der Geologe Chester R. Longwell herausgab. Der Sinologe K. S. Latourette erkannte an, Velikovsky habe »eine erstaunliche Fülle historischen Materials durchkämmt auf der Suche nach Beweisen für seine These«, aber anscheinend konnte Latourette keine triftigen Argumente finden, um Velikovskys These zu entkräften. Der Mexikologe George Kubler machte sich über die Vermutung Velikovskys, die mexikanische Kultur müsse viel älter sein als die Gelehrten damals zugaben, lustig. »Die mexikanische Kosmologie, die Velikovsky wiederholt zum Beweis heranzieht, entstand erst anfangs unserer Ära.« (Im Dezember 1956 teilte die National Geographical Society mit: »Die Atomwissenschaft hat den Beweis dafür erbracht, daß die alten Kulturen Mexikos etwa ein Jahrtausend älter sind als man bisher angenommen hat.«) Rupert Wildt machte Velikovsky den Vorwurf, er zweifle an der Gültigkeit der Himmelsmechanik, die nur auf Gravitation und Trägheit beruhe und elektromagnetische Kräfte ausschließe. Longwell verspottete den Gedanken, das Erdöl sei vielleicht kosmischen Ursprungs. (Professor W. F. Libby, Chemiker an der Universität von Kalifornien, hat die Vermutung geäußert, man könne Erdöl auf dem Mond finden. Mittels elektrischer Entladungen in einer Methan-Ammoniak Atmosphäre, ähnlich der des Jupiter, stellte Professor A. T. Wilson von der Victoria University in Wellington, Neuseeland, 196o Kohlenwasserstoffe mit hohem Molekulargewicht her. 1962 mutmaßte er auch, Erdöl sei möglicherweise kosmischen Ursprungs, und man könne es auch auf dem Mond finden.) Der von vier Professoren der Yale University verfaßte und von Longwell unterzeichnete Artikel erschien als Vorabdruck im New Haven Register vom 25. Juni 1950. Eine über sieben Spalten gehende Balkenüberschrift in Blau über dem Text verkündete: »Vier Gelehrte der Yale University >entlarven< Sachbuch Bestseller«.
Doubleday gab Velikovsky die Versicherung, die Firma sei gegenüber Pressionen von Lehrbuchautoren und -käufern immun, und da erklärte sich Velikovsky zur Übertragung der Verlagsrechte am 8. Juni 1950 bereit. Am 11. Juni verbreitete der Kolumnist Leonard Lyons die Neuigkeit, und am 18. Juni stand in der New York Times: »Die größte Bombe seit Jahren platzte vor einigen Tagen im Verlagsviertel von New York . . . Dr. Velikovsky wollte sich zu der Übernahme nicht äußern. Aber ein Verlagsangestellter gab privat zu, eine Flut von Protesten besonders aus Lehrerkreisen habe die Firma an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen - auf dem Lehrbuchsektor. Nach einigen stürmischen Sitzungen der Direktoren trat Macmillan widerwillig die Rechte an seinem einträglichsten Objekt ab.«
Leonard Lyons berichtete, dieser massive Druck sei von Harlow Shapley
ausgelöst worden. Daraufhin angesprochen, sagte Shapley gegenüber Newsweek:
»Ich habe nicht gedroht, und ich kenne auch keinen, der es getan hat.« Auch
der inzwischen verstorbene George Sokolsky brachte die Sache in seiner
Kolumne zur Sprache. Kurze Zeit später erhielt er einen Brief von Paul Herget,
der sich anscheinend darüber enttäuscht gab, daß das ganze Verdienst an
Shapley ging. Herget schrieb, und Sokolsky zitierte: »Ich gehöre zu denen, die
bei der Kampagne gegen Macmillan mitmachten . . . Ich glaube nicht, daß man in
(Shapley) den Drahtzieher sehen kann . . . . Ich selber habe kräftig
mitgemischt.« Dean McLaughlin schrieb an Fulton Oursler: Welten im
Zusammenstoß ist eben in andere Hände übergegangen ... Ich gebe gerne zu,
daß an diesem Wechsel der Druck schuld war, den Natur- und
Geisteswissenschaftler auf die Firma Macmillan ausgeübt haben . . . «
Am 30. Juni teilte Fred Whipple, Nachfolger Shapleys als Direktor des Harvard College-Observatoriums, der Firma Blakiston die zu der Zeit zum Doubleday-Konzern gehörte, mit, er wolle nicht als Kollege Velikovskys Bücher für dieses Haus schreiben, und er werde künftige Tantiemen aus seinem bei Blakiston erschienenen Buch Earth, Moon and Planets wohltätigen Zwecken stiften. Er werde besagtes Buch auch nicht mehr revidieren, solange Blakiston zum Doubleday-Konzern gehöre.
Seinen anstößigen Bestseller abzuschieben, war nur der erste Schritt für die Firma Macmillan, ihren Ruf aufzupolieren. Man mußte noch ein Sühneopfer bringen und öffentlich Abbitte leisten.
James Putnam, der 25 Jahre für Macmillan gearbeitet hatte, war die Aufgabe zugefallen, den Vertrag mit Velikovsky auszuhandeln und sein Buch zum Druck fertig zu machen. Sein Weitblick, den er bewiesen hatte, als er Macmillan zum Ankauf von Welten im Zusammenstoß riet, war auf spektakuläre Weise bestätigt worden, als das Buch zum Bestseller avancierte. Doch die Verhandlungen über die Übernahme der Verlagsrechte durch Doubleday wurden hinter seinem Rücken geführt. Sobald die Übernahme perfekt war, wurde der Cheflektor H. S. Latham, ein guter Freund Putnams, damit beauftragt, ihm mitzuteilen, daß sein Vertrag mit sofortiger Wirkung auslaufe. (Im Januar 1963 brachte Latham in einem Brief an Velikovsky sein Bedauern darüber zum Ausdruck, daß Macmillan kapituliert habe.)
Auf der Jahresversammlung der American Association for the Advancement of Science im Dezember 1950 in Cleveland sprach ein Mr. Charles Skelley als Vertreter der Macmillan Company vor den Mitgliedern eines Sonderausschusses, dessen Aufgabe es war, Methoden zur Prüfung neuer Theorien vor der Veröffentlichung zu erarbeiten. Er wies darauf hin, daß seine Firma als Beitrag zur Förderung der Wissenschaften ihre Rechte an einem Buch, das das Gremium für unsolide hielt, freiwillig transferiert habe. Seine Ausführungen wurden ordnungsgemäß ins Protokoll aufgenommen und vom Ausschußvorsitzenden Warren Guthrie [13] zur Beschlußfassung vorgelegt. Kirtley Mather, Geologe an der Harvard University, war der Hauptredner vor dem Ausschuß, und er sprach von möglichen Zensurmethoden.
Die englische Ausgabe von Welten im Zusammenstoß kam innerhalb von zwei Monaten nach Abschluß eines Vertrags zwischen Doubleday und Victor Gollancz heraus, und im September erschienen die ersten Besprechungen von britischen Wissenschaftlern. Spencer Jones, den wir schon eingangs zitiert haben, zog den Schluß: »Es ist schade, daß so viel wissenschaftlicher Fleiß aufgewendet wurde, um einer so falschen Spur nachzugehen.« Aber seine Behauptung war falsch, wenn es solche Katastrophen gegeben hätte, wie Velikovsky sie beschreibt, dann »würden wir entdecken, daß in einer bestimmten Epoche der Vergangenheit die Positionen von Mars und Venus identisch waren«. In einem Brief, der am 27. Oktober im Spectator erschien, machte Velikovsky auf den Irrtum des Mitglieds der Royal Society of Astronomy aufmerksam: Die letzte Katastrophe ereignete sich nicht zwischen Mars und Venus, sonders zwischen Mars und Erde. Er wies auch auf die in heutiger Zeit alle 15 Jahre stattfindende Annäherung von Erde und Mars hin, die ähnliche Achsneigung der beiden Planeten und die fast gleiche Länge ihrer Tage. Dies seien Reste eines engen Kontakts und einer magnetischen Interferenz in vergangenen Zeiten.
J. B. S. Haldane, ein Anhänger der Evolutionstheorie und Autor von Science and Ethics, rezensierte das Buch im New Statesman and Nation vom 11. November 1950. Haldane zitierte Velikovsky falsch und machte das falsche Zitat lächerlich; er brachte Daten und Ereignisse, die Velikovsky miteinander verbunden hatte, in eine falsche Relation zueinander und zog den Schluß, das Buch sei »gleichermaßen eine Herabwürdigung von Wissenschaft und Religion«.