Von Zeit zu Zeit muß jede Disziplin ihre Arbeit überprüfen, neu durchdenken und terminieren. Klare und ehrliche Prüfungen dessen, was in der Wissenschaft geschieht oder auch nicht geschieht, können dazu beitragen, daß die Wissenschaft nicht ins Chaos der Planlosigkeit oder belangloser nicht sachdienlicher Aktivität auf seiten der Machthungrigen abgleitet. Für die gesamte Wissenschaft und alle ihre Teilgebiete sollte regelmäßig Bericht erstattet werden, über die Unterhaltungskosten und über das Gefälle zwischen wissenschaftlichen und den übrigen sozialen Kosten, auch innerhalb ihrer Teilgebiete.

Die Soziologie sollte ihr Augenmerk auf die sich schnell entwickelnden Kommunikationssysteme richten, einschließlich Linguistik, Informatik, Maschinenübersetzung und der Möglichkeit, Bücher in kurzer Zeit in Riesenauflagen zu produzieren. Die Entwicklung und Kontrolle dieser Systeme wird bald zu Entscheidungen zwingen; die sich auf die Machtverhältnisse innerhalb der Wissenschaft und der Gesellschaft auswirken. Die bestehenden Organisationsstrukturen der Wissenschaften reichen zur Lösung dieser Probleme nicht aus. Die meisten wissenschaftlichen Zeitschriften sind nach dem Machtprinzip aufgebaut; wissenschaftliche Kontroversen werden im Wahlkampfstil ausgetragen. Den Zeitschriften fehlt es an ernsthaften geistigen Zielvorstellungen, und für die große Aufgabe des freien und ungehinderten Meinungsaustauschs haben sie zu wenig finanzielle Mittel, und es fehlt ihnen auch am nötigen Wissen. Ihr Rezensionswesen bedarf der Reform. Es könnte innerhalb der wissenschaftlichen Vereine zu einem Zusammenschluß von Berufskritikern kommen; ihre Mitglieder würden die Wissenschaft von der wissenschaftlichen Kritik vorantreiben und bei der Behandlung neuer Werke nach Methoden vorgehen, auf die sie sich vorher geeinigt haben. Ihre Rezensionen trügen dann den »Stempel« der jeweiligen Gesellschaft.