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Alfred de Grazia:
(Herausgeber)


Die Velikovsky Affäre


Livio C. Stecchini

Am Himmel tut sich was

ANMERKUNGEN



1 Die Ansicht Galileis zur Frage des Magnetismus faßt Herbert Butterfield in The Origin of Modern Science (New York 1960) so zusammen: Einst war Galilei so halb und halb bereit, sich die mehr generellen Theorien Gilberts zu eigen zu machen, obwohl er nicht behauptete, den Magnetismus oder seine Wirkungsweise im Universum verstanden zu haben. Er bedauerte, daß Gilbert nur experimentiert und die Erscheinungsformen des Magnetismus nicht mathematisch ausgedrückt habe, was, wie wir erkannt haben, die Methode Galileis gewesen wäre.«

2 Op. cit., 158.

3 Principia, hrsg. von Florian Cajori (Berkeley 1946, S. 525). Diese Erklärung steht auch schon in der ersten Ausgabe, S. 505 :Ascendit fumus in camino impulsu aeris cui innatat.

4 De natura deorum II, 115. Die Quelle dafür ist Poseidonios. Während die Kosmologie Ciceros viel beachtet wurde, und man ihre Quellen festgestellt hat, hat man die Kosmologie Ovids vernachlässigt, und dabei bietet sie noch mehr Informationen über antike naturwissenschaftliche Theorien. Aber diese Lücke ist inzwischen teilweise geschlossen durch Walter Spöerri: Späthellenistische Berichte über die Welt (Basel 1959).

5 Op. cit. II, 56.

6 Hermann Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker. 6. Auflage. II, 387-88. Berlin 1952.

7 Freud: »Über eine Weltanschauung«. Gesammelte Werke. London 1946. Es ist die Vorlesung XXXV der Neuen Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse.

8 De docta Ignorantia, Buch II, Kap. XI-XII.

9 Johannes Funck: Chronologia cum commentariis chronologicis ab initio mundi. Nürnberg 1545.

10 Opera latine conscripta, hrsg. von F. Fiorentino. I, 1, 367. Neapel 1879.

11 Op. cit. I, 1, 372.

12 Vgl. A. Corsano: Il pensiero di Giordano Bruno del suo svolgimento storice. 249-64. Florenz 1940.

13 Les femmes savantes. IV, 3,1-6. Übersetzt von Gustav Fabricius. Stuttgart ohne Jahr.

14 Attraction universelle et religion naturelle chez quelques commentateurs anglais de Newton. 4 Paris 1938.

15 William Whiston: Astronomical Principles of Religion Natural and Reveal'd. 23 . London 1717.

16 An Ecamination of Dr. Burnet's Theory of the Earth with Remarks on Mr. Whiston's New Theory of the Earth. 177-224. Oxford 1698.

17 William Whiston: Memoirs of the Life and Writings of Mr. William Whiston. I, 293. London 1760.

18 Philosophical Transactions XXX 111 (1724-25), 118-25,

19 Auflage. 381.London 1718.

20 4. Auflage. 378. London 1730.

21 Brief an die Gemahlin des Prince of Wales, November 1715, in: Correspondence Leibnitz - Clarke presentee d'apres les manuscrits originaux. hrsg. von Andre Robinet. 22.Paris 1957

22 .Newton, Isaac, Biographie universelle, ancienne et moderne. 127-94. Paris 1821.

23 Vgl. »Historischer und erläuternder Anhang« von Cajori zu seiner Ausgabe der Principia.

24 Bernard Le Boyier Fontenelle: Entretiens sur la pluralite des mondes. 1686.

25 Zitiert in Gentleman's Magazine XXX, 3. (Januar 1755).

26 63.New Haven 1932.

27 Butterfield, op.cit.,118.

28 Principia. 534.

29 Dialogues Concerning Natural Religion. Teil 11. London 1779.

30 Oeuvres completes. VI, 234. Paris 1884.

31 VII, S. CXX.

32 VII, S. CXXIV.

33 VII, S. CXXX.

34 V I, 478 .

35 VII, S. CXX.

36 VII, 121.

37 Ebenda.

38 VI, 235.

39 VI, 234.

4o Ebenda.

41 VI, 347.

42 VI, 479.

43 Essai philosophique sur les Probabilites. 1814. Teil lI.Kapitel IX.

44 David Brewster: Memoirs of the Life, Writings, and Discoveries of Str Isaac Newton. Band I, 359-6o. Edinburgh 1855 .

45 Mehrere Rezensenten schrieben oder deuteten an, die Theorie Newtons werde durch die Ephemeriden bestätigt. Aber wie jeder Student der Astronomie lernt, wird die Newtonsche Theorie trotz der Beiträge von Laplace fast ausnahmslos bestätigt. Die Abweichungen zwischen dem Vorhergesagten und dem tatsächlich Eingetroffenen sind zu erklären (1) aus der Unvollkommenheit unseres mathematischen Instrumentariums in Bezug auf die Probleme, die sich aus der Einwirkung von drei oder mehr Körpern aufeinander ergeben, oder (2) aus der Unvollkommenheit der Theorie, oder (3) aus der Möglichkeit (die im Text über die Himmelsmechanik kaum vorkommt), daß ein dritter Faktor neben Gravitation und Trägheit vorkommt.

46 122 und 124.London 1855.

47 Russel Lyne: What Are Bestsellers Made of ? 27.November 1959.

48 C. Payne-Gaposchkin: The Reporter. 14.März 1950. - F. K. Edmondson: Indianapolis Star. 9. April 1950.

49 Thomas P. McTighe: Best Sellers. 15. August 1950,

50 Science - 3o.April 1951 .

51 Die meisten führenden Wissenschaftler, außer der obersten Schicht, erweisen sich als naive Realisten, und sie hatten keine Ahnung von Erkenntnistheorie. So erklärten z. B. einige von ihnen, Velikovskys frühere Tätigkeit als Neurologe und Psychiater mache ihn untauglich, kosmologische Fragen zu erörtern. Aber gerade sein Interesse an Neurologie und Psychiatrie veranlaßte Kant zu seiner Untersuchung der Phänomenologie von Raum und Zeit. Sie ist die Grundlage der nichteuklidischen Geometrie und der Einsteinschen Physik; vgl. F. S. C. Northrop: »Natural Science and the Philosophy of Kant« in: The Heritage of Kant, hrsg. von G. P. Whitney und David F. Bowes, 37-62. New York 1962. Wie fruchtbar sich Kants Hintergrund erwies, zeigte sich daran, daß er in seinem allerersten Aufsatz aus dem Jahr 1753 schrieb, erhalte »eine Wissenschaft von allen möglichen Arten des Raums für das Höchste«, was ein begrenztes Verständnis in der Welt der Geometrie unternehmen könne. Im weiteren dachte er über die Möglichkeit nach, sich einen Raum von mehr als drei Dimensionen vorzustellen.

52 Shapley erklärt in Flights from Chaos (New York 1930), S. 56-57, die Erde habe »ein ruhiges, voraussagbares Verhalten« und »der Erde passierten nicht viele Katastrophen, ausgenommen solche, an denen sie selbst schuld sei, wie Überschwemmungen, Erdbeben und plötzliche Kontinentalverschiebungen«. Nach seiner Meinung war die Zerstörung, die am 30. Juni 1908 der Einschlag eines kleinen Kometen in dem unbewohnten Tunguskagebiet in Sibirien anrichtete, eine einmalige Sache. Vgl. dazu: V. G. Fesenkov, Meteorika XX (1961), 27-31.
Auf Seite 2 der Einleitung zu seinem Buch Of Stars and Men (Boston 1958) faßt Shapley seine Weltanschauung so zusammen:
»Für viele von uns ist es eine gute Welt. Die Natur ist relativ freundlich gesinnt, und das Wohlwollen ist eine allen Menschen gemeinsame Eigenschaft. Es gibt viel Schönes, wohltuende Symmetrie, Zusammenarbeit, Gesetzestreue, Fortschritt- alles Eigenschaften, die den Menschen als soziales Wesen ansprechen, wenn auch nicht immer als animalisches Wesen. Wenn wir nicht dem Hunger oder der Kälte oder Demütigungen durch andere ausgesetzt sind, so sind wir zufrieden und manchmal sogar leichtsinnig.«
Wie andere militante Leute hat er anscheinend den dialektischen Materialismus mit dem optimistischen Materialismus des 18. Jahrhunderts gleichgesetzt, der die Ansichten der dogmatischen Scholastiker nachbetete. Eine solche Position wäre selbst den kritischeren unter den Scholastikern, den Nominalisten, zu extrem. Sie wäre auch Plato und Aristoteles zu extrem gewesen. Sie tritt nur in den literarischen Passagen auf, z. B. Gorgias Soß A: »Den Himmel und die Erde, die Götter und die Menschen halten Gemeinschaft, Freundschaft, Ordnungsliebe, Besonnenheit und Gerechtigkeit zusammen; und das All nennt man deshalb >Weltordnung<, nicht Unordnung und auch nicht Zügellosigkeit.«
John Wyld bemerkt auf Seite 117 seines Buchs Platos Modern Enemies and the Theory of Natural Law, wie solche Passagen aus Plato die Schrift The Laws of Ecclesiastical Policy des anglikanischen Theologen Richard Hooker befruchtet haben. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß dieses Werk die Grundlagen für die Newtonsche Ideologie des 18. Jahrhunderts legte. Aber Plato behandelt eingehend die astronomischen Veränderungen und die damit verbundenen Naturkatastrophen, die über die Menschheit hereingebrochen sind.

53 William A. Irwin: Journal of Near Eastern Studies. April 1952. - Haldane: New Statesmart and Nation. i t . November 1950.

54 Oeuvres completes. I, 96-1oo. Paris 1858.

55 1754 wurde Whistons Ansicht zum letztenmal ernsthaft zur Diskussion gestellt. Damals setzte die Berliner Akademie der Wissenschaften einen Preis aus für eine Schrift über das Thema »Ob die Erde seit ihrer Erschaffung ihre Umlaufzeit geändert hat, und wie dies nachgewiesen werden könne«. Kant legte bei diesem Wettbewerb einen Aufsatz vor; aber als glühender Anhänger Newtons weigerte er sich, die Frage, so wie sie gestellt war, zu beantworten. Er begründete dies mit dem Hinweis, die antiken Dokumente seien nicht eindeutig und auch wenig zuverlässig, daß eine Theorie, die auf dieser Grundlage entwickelt werde, künstlich wirken müsse. Im weiteren Verlauf seines Aufsatzes umriß er die Nebelhypothese, die die Stabilität des Sonnensystems mit beinhaltet.

56 Oeuvres philosophiques de Buffon, hrsg. von Jean Piveteau. S. XVI. Paris 1954.

57 American Scientist. Sommer 1950.

58 »Velikovsky's Catastrophies«. New Republic. 24. April 1950.

59 »Velikovsky's Catastrophies«. New Republic. 24. April 1950.





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